Flach konstruierte Dächer gehören zu den ältesten Gebäude-Formen. Durch Flachdächer ergeben sich etliche Möglichkeiten der Gestaltung und Nutzung. Die moderne Dachform erfordert jedoch eine fachgerechte Ausführung in Bezug auf Tragkonstruktion, Abdichtung und Dämmung. Flachdächer besitzen einen mehrschichtigen Aufbau, der nur ein geringes oder gar kein Gefälle aufweist. Diese Dachform kann als unbelüftetes oder belüftetes Dach ausgeführt werden. In Bezug auf die Temperatur dieser Konstruktionen werden sie auch als sogenanntes Warmdach (unbelüftet) und Kaltdach (belüftet) bezeichnet. Das Warmdach setzt sich generell aus Tragkonstruktion idealerweise mit Stahltrapez-Profilen, Stahlbeton oder Holz, der Wärmedämmung sowie der bündig abschließenden Dachhaut zusammen. Genau betrachtet enthält das Warmdach mehrere Schichten, zu denen die Gebäudedecke (Untergrund), der Gefälle-Estrich, Voranstrich sowie die Dampfsperre und Dämmung und die Ausgleichsschicht und die Dachabdichtung (beispielsweise Bitumen) gehören.
Die Konstruktion eines sogenannten Kaltdaches (belüftet) besitzt eine obere und untere Schale. Dazwischen befindet sich ein Dachraum, der von außen belüftet wird. Die obere Schale dient der Abdichtung, um Feuchtigkeit abzuschirmen. Die untere dient dagegen der zuverlässigen Wärmedämmung. Der Aufbau eines Kaltdaches ähnelt bis auf wenige Abweichungen dem Warmdach. Zwischen Dämmung und Dachabdichtung wird der Feuchtigkeitsschutz, eine Lüftungsschicht sowie eine Trennschicht installiert. Das Kaltdach (belüftet) ist so angelegt, dass Sonneneinstrahlung im Sommer die Dachhaut erwärmt und diese Wärme mittels kühler Außenluft durch die Hinterlüftung (Dachraum) abgekühlt wird. Kann die Luft ohne Störung zirkulieren, ist ein effektiver Wärmeschutz im Vergleich zum Warmdach gegeben. Die Konstruktion des Kaltdaches leitet zudem Wasserdampf, der im Gebäudeinnern entsteht, über die Tragkonstruktion/Wärmedämmung leichter ab, bevor er an die Dachhaut gelangt. Dies erweist sich gerade im Winter als Vorteil. Bekannt ist das Flachdach auch als sogenanntes Gründach. Dieses wird mit Drainage-Schicht und System-Filter, Vegetations-Schicht und der Begrünung ausgestattet.
Flachdächer bieten also insgesamt einige wichtige Vorteile. Dazu gehören unter anderem, dass ästhetische Gründächer in Kombination mit eleganten Dachterrassen problemlos zu realisieren sind. Des Weiteren bietet die größere Raumhöhe mehr Nutzfläche für größere Möbel im Wohnbereich. Auf einem Dach lässt sich eine großflächige Gebäudelüftung und/oder eine moderne Solaranlage installieren. Wird die Oberfläche mit keramischen Einstreuungen, Begrünung oder Kies, Schiefersplitt oder durch Plattenbeläge abgedeckt, besteht zusätzlicher Schutz vor intensiver UV-Strahlung. Auch hochqualitative Dächer können durch mechanische Umwelteinflüsse, Niederschläge und viel Sonneneinstrahlung im Verlauf der Jahre Schaden nehmen. Entstehen dadurch unentdeckte Schadstellen durch Nässe und somit undichte Stellen, wird die Sanierung oft kostspielig. Daher ist es bei einem Flachdach essenziell, dass diese von einem Fachbetrieb umgehend beseitigt werden. Manchmal kann die Schadenursache nicht punktgenau entdeckt werden. In diesem Fall ist eine Leckortung unverzichtbar. Bevor eine Sanierung stattfindet, ist deshalb eine sorgfältige Untersuchung des Gebäudes inklusive Schadenanalyse sinnvoll. Daher ist bei Flachdächern als Prävention eine regelmäßige Leckortung sinnvoll.
Flachdach - moderne Konstruktion zur vielseitigen Nutzung
Candice Pearson
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